Vorgestern vor 10 Jahren startete der Prototyp des A380 in Toulouse zu seinem Jungfernflug. Die Begeisterung war groß, sollte der Riesen-Jumbo doch die zivile Luftfahrt nachhaltig ändern. Heute, 10 Jahre später, ist die gute Stimmung gekippt. Der Verkauf der erhofften 1.500 Exemplare bis zum Jahr 2025 scheint in weite Ferne gerückt zu sein, wurden bis dato doch gerade einmal 160 Stück des A380 ausgeliefert. Kein Wunder also, dass der Airbus-Finanzvorstand im Dezember 2014 ein Ende des A380-Programms nicht ausschloss. Fraglich ist, ob die astronomische Summe von 20 Milliarden Euro Entwicklungskosten jemals eingespielt werden kann.
Die Zukunft des A380 ist definitiv im arabischen Raum zu finden. Gerade hat Etihad mit der Einführung von “The Residence” im A380 ein neues Level des Reisens geschaffen, das begeistert angenommen wurde. Die Nachfrage für das Reisefeeling à la Privatjet im eigenen Apartment scheint da zu sein. Auch Qatar Airways setzt auf den Jumbo und bietet genauso wie Etihad und Emirates eine Bar für Business und First Class Reisende im A380 an.
Emirates hat sich ohnehin als größter Abnehmer des A380 etabliert – 60 ausgelieferte Flugzeuge und 140 Bestellungen sprechen für sich. Statt einer Einstampfung des Programms plädiert der arabische Carrier für eine Modernisierung des A380 mit neueren Triebwerken sowie auf die gestreckte Version A380-900, mit der noch mehr Passagiere des Luxussegments transportiert werden sollen. Wir dürfen also gespannt sein, wie bzw. ob die nächsten 10 Jahre des A380 weitergehen!